ÖAMTC: Alkohol am Steuer ist kein Kavaliersdelikt (+Grafik)
Clubexpertin klärt über Promillegrenzen in Europa auf
"Alkohol am Steuer ist nirgendwo in Europa ein Kavaliersdelikt und wird teils teuer geahndet", weiß ÖAMTC-Touristikerin Silvie Bergant. So gilt beispielsweise in Tschechien ein absolutes Alkoholverbot – wer dagegen verstößt und erwischt wird, muss mit mindestens 400 Euro Strafe rechnen. Allgemein wird bei unserem Nachbarn rigoros gegen Alkolenker vorgegangen: "Bei Verkehrskontrollen wird immer ein obligatorischer Alkoholtest durchgeführt", erläutert die ÖAMTC-Expertin. Gerade bei vorweihnachtlichem Ambiente und eisigen Temperaturen ist die Verlockung häufig groß, sich an einem der zahlreichen Adventmärkte mit einem alkoholischen Heißgetränk zu wärmen. "Dabei sollten Autolenker nicht auf die Promillegrenzen vergessen", rät die ÖAMTC-Touristik.
Promillegrenzen gibt es nicht nur in Österreich – in Europa liegen sie zwischen 0,0 und 0,8 Promille. Keine Toleranz in Sachen Alkohol am Steuer zeigen neben Tschechien unter anderem auch Ungarn, Rumänien, Russland und die Slowakei. Etwas mildere Regelungen gibt es in Estland, Norwegen, Polen und Schweden: Hier sind 0,2 Promille erlaubt. In Bosnien und Herzegowina sowie in Serbien liegt die Grenze bei 0,3 Promille, in Litauen bei 0,4 Promille.
"Die meisten europäischen Länder handhaben es jedoch wie Österreich und halten ihre Alkoholgrenze bei 0,5 Promille", erklärt die ÖAMTC-Touristikerin. Dazu zählen unter anderem Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Kroatien, Niederlande, Schweiz, Slowenien, Spanien und Türkei. Promillespitzenreiter sind Großbritannien, Liechtenstein und Malta: Hier sind bis zu 0,8 Promille am Steuer erlaubt.
Bei Alkoholdelikten sind hohe Bußgelder garantiert
"Egal ob man im In- oder Ausland unterwegs ist, Alkohol am Steuer muss immer tabu sein", sagt die ÖAMTC-Touristikerin. Abgesehen von der großen Gefahr, der man sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer aussetzt, sollen die hohen Strafen von Alkohol am Steuer abhalten. In Deutschland startet der Strafrahmen bei 500 Euro. In Italien bezahlt man für alkoholisiertes Fahren zumindest 160 Euro, außerdem sind hier die Bußgelder nachts zwischen 22 und 7 Uhr um ein Drittel höher. "Besonders hoch sind die Strafen in Norwegen", weiß Bergant. Hier droht eine Strafe von mind. 770 Euro, sobald man mit zu viel Alkohol im Blut erwischt wird.
Neben Geldstrafen muss man bei hohen Promillewerten außerdem mit dem Entzug der Fahrerlaubnis im jeweiligen Reiseland für einen bestimmten Zeitraum rechnen. Kommt es unter Alkoholeinfluss zu schweren Unfällen mit Körperverletzung, können auch Gefängnisstrafen die Folge sein. In Italien kann bei einer Fahrt mit über 1,5 Promille das Fahrzeug konfisziert und sogar enteignet werden.
Eine Grafik mit allen Promillegrenzen in Europa sowie einen Strafenkatalog findet man im ÖAMTC-Reiseratgeber unter www.oeamtc.at/reiseratgeber.
Zur Info: Promillewert gibt Blutalkohol an, meistens wird jedoch Alkohol je Liter Atemluft - in Milligramm - gemessen. Diese Übersicht gilt nur für Privatreisende.
www.oeamtc.at/reise
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* In Deutschland gilt 0,0%o für Fahranfänger in der Probezeit und für alle Personen unter 21 Jahren. In Kroatien gilt 0,0%o für Fahrer bis 24 Jahre. In Serbien gilt 0,0%o für Fahranfänger ein Jahr, Moped-, Dreirad-, Quad-, Motorradfahrer (plus Beifahrer). In Italien gilt 0,0 %o für Lenker, die Ihren Führerschein noch keine 3 Jahre besitzen.
** Für Lenker, die ihren Führerschein noch keine 2 jahre besitzen, gelten in Mazedonien und Slowenien 0,0%o, in Österreich 0,1%o, in Griechenland, Irland, Lettland, Litauen und Luxemburg 0,2%o und in Spanien 0,3%o. 0,2%o gelten in Griechenland generell auch für Motorradfahrer. 0,0%o gelten in Mazedonien und Slowenien auch für alle Personen unter 21 Jahren. In den Niederlanden gilt 0,2%o für jene, die den Führerschein noch keine 5 jahre besitzen und für Mopedfahrer bis 24 Jahre.
*** Gilt nur für Fahrer von Privatbus ohne Gespann. Für Fahrer von allen anderen Fahrzeugen und gespann gilt 0,0%o.
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